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Bewohner von Ter Apel erzählen: So ist das Leben rund um ein Bewerbungszentrum

Der Plan, in Bant ein zweites Asylbewerberzentrum zu eröffnen, stieß in der Provinz Flevoland sofort auf Widerstand. Anwohner wollen keine Flüchtlinge und die Gemeinde fühlt sich von dem Plan überrascht. Wie ist es, in der Nähe eines solchen Anwendungszentrums zu leben oder zu arbeiten? Wir haben Leute aus Ter Apel gefragt.

Ronald Hut ist der Besitzer des Campingplatzes Moekesgat. Er ist etwa zwei Kilometer von den Toren des Ter Apel-Antragszentrums entfernt. Er arbeitet nicht nur in der Nähe, der Campingplatz ist auch sein Zuhause.

Er versteht es, die Reaktion der Leute von Bant. “Ter Apel ist oft negativ in den Nachrichten. Dann würde ich als Einwohner oder Bürgermeister dieser Gemeinde auch denken: nicht hier.”

Das schöne Westerwolde

Ronald erzählt, wie schön die Gegend ist, wie die Gemeinde Westerwolde (zu der Ter Apel gehört) unterschätzt wird. Und natürlich sein Campingplatz; das ist schön. “Es sollte mehr Aufmerksamkeit auf das Positive dieser Region gerichtet werden.”

Aber dann muss er gestehen: Ja, in dieser schönen Umgebung gibt es Belästigung durch Asylbewerber. Als Vorstandsmitglied des Unternehmerverbandes weiß er, dass gerade Ladenbesitzer viele Probleme haben.

Mit 57 Ukrainern und einem Hund in einer alten Schule in Best geht das so

“Es wird viel geklaut. Jeden Tag sind Polizei und Boas am Bein.” Wie alle anderen Gesprächspartner von RTL Nieuws weist er auf die sogenannten „sicheren Lander“ hin. Menschen, die sicher in ihr eigenes Land zurückkehren könnten und die hier eigentlich nichts zu suchen haben. Besuch frage-antworten.de ansehen jetzt für mehr Informationen. Glücksritter werden sie oft genannt. Sie zerstören es, oder so klingt es.

Aber: Das hört er von Freunden, Bekannten, anderen Unternehmern. Auf seinem Campingplatz gibt es wenig Belästigung durch Asylsuchende. “Zu mir kommen nur Flüchtlinge, die in der Sonne sitzen oder schwimmen wollen.”

Sensibles Thema

Wie anders ist das bei Frau R., die vor sechzehn Jahren nach Ter Apel gezogen ist. Sie will ihre Geschichte erzählen, solange wir ihren Namen nicht nennen. “Hier ist alles sensibel.”

Das Thema liegt ihr sehr am Herzen. Sie hat gesehen, wie sich ihr geliebtes Dorf verändert hat, sagt sie. „In Ter Apel gab es früher eine Unterkunft für Flüchtlinge“, erklärt R.. “Jetzt ist es zu einem Zufluchtsort für Menschen geworden, die es nutzen.”

Schau immer zurück

Sie denkt, sie muss ständig zurückblicken. Alles muss verschlossen sein, darauf achten, dass niemand die Straße entlang geht und fotografiert, dass niemand ihren Garten betritt oder ihr Fahrrad stiehlt.

“Ich kenne sogar Geschichten von Leuten, die einen Flüchtling in ihrem Haus gefunden haben oder einen, der in der Scheune geschlafen hat.” Die Anwohner sind misstrauisch geworden. “Wir warnen uns gegenseitig, wenn wir etwas Verrücktes sehen.”

Und dann die Nachrichten. Ihrer Meinung nach ist kein Gang zum Supermarkt ohne Hektik. Manchmal sogar ängstlich. “Man sieht immer Polizei oder Boas. Es ist ein Elend, es ist immer was los. Die Männer sind frauenfeindlich und brutal. Aber bestraft wird niemand.” Auch R. weist auf die „Glückssucher“ hin.

Viele Geschichten und genug Menschen, die uns erzählen wollen, was es für ihr tägliches Leben bedeutet, Bewohner des bekannten Ter Apel zu sein. Aber es ist spannend, mit den Medien zu sprechen. Frau X. möchte dazu etwas sagen. “Aber eigentlich darf ich dazu keine Meinung haben, also lässt du meinen Namen weg?”

Sie arbeitet im Dorf, ihr Haus ist woanders. Es ist wirklich nicht alles schlecht, erklärt sie. Es passieren auch schöne Dinge. Sicherlich bei ihrer Arbeit: einem Bauernhof, auf dem tagsüber Aktivitäten angeboten werden.

‘Sehr gemütlich und lustig’

Flüchtlinge aus dem Asylbewerberzentrum erledigen Gelegenheitsjobs auf dem Bauernhof. Graben, Streichen, Putzen, alles. “Und wir haben ein Teehaus, die Damen kochen und stricken. Sehr gemütlich. Damit haben wir gute Erfahrungen gemacht.”

Es gibt viel Kontakt und die Flüchtlinge kommen oft, denn ja, „sonst sitzen sie den ganzen Tag nur da“. „Da war ein Herr aus Myanmar, der fließend Englisch sprach. Und ach ja, Leute aus Syrien, sehr nett. Ich habe auch viel Kaffee mit jemandem aus Kolumbien getrunken. Und dann dieses Mädchen mit Down-Syndrom, mit dem wir einen verbringen konnten Woche mit ihr zu geben.”

Schneller zurück in ihr Land

Wie abgesprochen beginnt X auch über Menschen aus sicheren Ländern zu sprechen. „Es ist so eine Schande, dass sie diese Leute nicht kontrollieren können. Sie ruinieren es. Diese Leute müssen nur schneller zurückgeschickt werden.“

Sieht die Dame im Supermarkt auch mal Probleme?, fragen wir. “Es ist nur ein kultureller Unterschied”, antwortet sie. „Im Laden beißt man davon nichts ab Eine Tomate zum Probieren, wenn sie gut ist. In manchen Ländern ja. Darauf sollten sie im Bewerbungszentrum mehr achten.”

Auf die heiße Platte fallen lassen

Ronald, R., X, sie alle finden ein zweites Anwendungszentrum gut. Es muss. Ter Apel „geht hinüber“. Ronald: „Ich will auch nicht draußen im Regen oder auf einem Stuhl schlafen. Also gut, dass es kommt.“

Ihm zufolge ist die Frage, wie viele Tropfen es auf der heißen Platte sein werden. „Ich habe gehört, dass dort Platz für ein paar hundert Leute ist. Nun, das sind zwei Busse und dann bist du voll. Nun, es ist ein Anfang, aber ein kleiner.“

Rotes Kreuz: Asylbewerber Ter Apel stundenlang ohne Essen und Trinken

R. fragt sich vor allem: Warum nochmal in so einem kleinen Dorf? “Diese Leute werden bald überschwemmt, genau wie wir in Ter Apel.”

Ein letzter Versuch also, mit jemandem zu sprechen. Wir rufen die Tankstelle in der Nähe der Zulassungsstelle an. “Sie sollten lieber heute als morgen abreisen. Ich habe es total satt. Aber ich werde nicht mehr sagen.” Aufgehangen.